Bild vom Verwaltungsgebäude der Handwerkskammer Chemnitz
Schmidtfoto-Chemnitz

Forderungspapier der sächsischen Handwerkskammern zum Umgang mit der gegenwärtigen Energiekrise

Die Preise für Strom, Gas, daraus erzeugte Wärme sowie Treibstoffe kennen seit vielen Monaten nur noch eine Richtung: nach oben! Diese Entwicklung gefährdet das sächsische Handwerk, das von Natur aus regional verankert ist und für die Gesellschaft ein wichtiger Baustein im Alltagsleben darstellt. Die extremen Kosten sind existenzgefährdend für die Betriebe – sei es für den kleinen Bäcker auf dem Land, für die Textilreinigung in der Großstadt, für die sachsenweit tätige Friseurkette oder für Galvanikunternehmen als Zulieferer für die Automobilindustrie. Diese Liste könnte man noch weiterführen. Sie zeigt aber auch so: Ohne schnellstmöglich einzuleitende Maßnahmen seitens der Politik werden ernsthafte Verwerfungen sowohl für Lieferketten als auch für die Grundversorgung der Menschen mit handwerklichen Produkten entstehen.

Wir fordern daher:

  1. Energieerzeugung erhöhen: Jegliche für die Energieerzeugung in Frage kommenden Quellen sollten jetzt geprüft und am Ende auch genutzt werden. Damit muss so viel Energie wie möglich produziert und dem Markt zur Verfügung gestellt werden.
  2. Preisbildung auf den Märkten verändern: Um für eine Entlastung der Marktpreise bei Strom und Gas zu sorgen, ist die bisher praktizierte Preisgestaltung zu ändern. Fossile Energieträger dürfen dabei keine preisbildende Rolle mehr spielen.
  3. Handwerksunternehmen unterstützen: Handwerksbetriebe, die unter den stark gestiegenen Preisen für Strom, Gas sowie Benzin und Diesel leiden, sind durch unbürokratische Hilfsprogramme zu fördern und vor Insolvenzen zu bewahren. Denn ohne ein funktionierendes Handwerk kann es keine Energiewende geben.
  4. Unternehmen der Daseinsvorsorge müssen durch staatliche Hilfen gerettet werden: Unternehmen, die die Versorgung von Bürgern und Wirtschaft mit Strom und Wärme zur Aufgabe haben und durch die Marktpreise in Schieflage geraten sind, müssen mit staatlicher Hilfe gerettet werden. Eine Umlagefinanzierung durch den Endverbraucher wird abgelehnt.
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